Sonntag, 4. August 2019

15. Tag (04.08.2019) Spitzkoppen Lodge

Der nächste Tag beginnt völlig verrückt. Ein Blick aus dem Fenster lässt einen den Eindruck gewinnen, man würde in den Alpen stehen und von oben auf ein Wolkenmeer herunterschauen. In Wirklichkeit ist der Küstennebel in das Tal der tausend Hügel hineingezogen und wabert kilometerweit vor uns auf und ab. Die Managerin der Lodge ist genau wie wir mit ihrem Fotoapparat draußen unterwegs und versichert uns, dass sie selbst das höchstens ein oder zwei Tage im Jahr sieht. Um etwa sieben Uhr geht die sonne auf und scheint von oben auf die Wolken - einmalig.





Die erste Fahrtstunde geht dann ebenfalls durch dichten Nebel langsam voran. Bei 30 km/h kann man gerade noch für Kurven oder kreuzende Oryx reagieren.



Das heutige Ziel ist die Spitzkoppe, ein Inselberg aus Granit 120 km östlich von Swakopmund. Der Berg ist 'nur' 1.728 m hoch, beeindruckt aber durch seine Insellage. Er ist schon von Weitem aus allen Richtungen sichtbar, da er sich etwa 700 m aus einer nahezu flachen Sandebene erhebt. Aufgrund ihrer markanten Form wird die Spitzkoppe auch als das "Matterhorn Namibias" bezeichnet und gehört sicher zu den am häufigsten fotografierten Motiven des Landes. Die Spitzkoppe besteht eigentlich aus drei einzelnen Bornhardts, der großen, der kleinen und der schwarzen Spitzkoppe.

Was ist denn ein Bornhardt? Das deutsche Wikipedia gibt hierzu keine Auskunft. Aber das englische! Ich hab's übersetzt mit "Ein Bornhardt ist ein kuppelförmiger, steiler, kahler Fels, der mindestens 30 Meter hoch und mehrere hundert Meter breit ist. Bornhardts sind nach Wilhelm Bornhardt (1864–1946), einem deutschen Geologen und Erforscher von Deutsch-Ostafrika, benannt, der diese Formation zuerst beschrieb." Die einfachste deutsche Entsprechung für Bornhardt ist "Inselberg". Dieses deutsche Wort wird auch im englischen verwendet. Bekannte Beispiele für Bornhardts / Inselberge sind übrigens auch der Uluru (Ayers Rock) in Australien oder der Zuckerberg in Rio de Janeiro.

Bis vor zwei Jahren gab es in der direkt Umgebung nur wenige Übernachtungsmöglichkeiten - allerdings auf einem Campingplatz mit nur wenigen Stellplätzen direkt am Fuß des Berges auch besonders schöne.

Seit 2017 ist dies anders: Die Spitzkoppen Lodge (wo das N herkommt, weiß kein Mensch), liegt phantastisch direkt am Fuß der kleinen Spitzkoppe und besteht aus 15 grosszügigen Chalets, jedes mit privatem Bad und überdachtem Aussendeck.

Die Gebäude stehen auf dem Granitfelsen aufgeständert und mit erhöhten Holzstegen verbunden, um die Umweltauswirkungen möglichst gering zu halten. Der zentrale Bereich verfügt über eine Bar, das Restaurant und einen terasssenförmig angelegten Bereich mit einem natürlichen Felsenpool.

Leider sieht unser Plan hier nur eine Übernachtung vor. Wir müssen also den Nachmittag des Ankunftstages und den Abfahrt-Vormittag möglichst gut nutzen, um die ständig wechselnden Lichtstimmungen auf den Granitformationen zu besichtigen und zu fotografieren.







  


Streckenmäßig ging es einen weiteren Riesensprung nach Norden, von der Namib's Valley Lodge zur Spitzkoppen Lodge (326 km, Netto-Fahrzeit 5:06 h):

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