Aber zuerst haben wir noch eine Strecke von über 350 Kilometern durch die westliche Kalahari vor uns. Wir bewegen uns den größten Teil des Tages auf der C15 nach Süden. Nach ca. 300 km Schotterpiste und 4 Stunden Fahrt durch eine relativ abwechslungsreiche Landschaft
mit einigen zufälligen Tiersichtungen am Straßenrand erreichen wir die namibisch-südafrikanische Grenzstation Mata-Mata, gleichzeitig eines der drei größeren Camps des Parks.
Ein 'Grader' (=Glattmacher"), die unverzichtbaren Helden der Schotterstrassen, die aus ruckeligen Wellblechpistsen immer wieder glatt befahrbaren Untergrund machen |
Nachdem es uns gelungen ist die angeblich völlig unbürokratische und problemlose 'Einreise' aus Namibia in den KTP zu bewerkstelligen, haben wir nur noch 4 Kilometer zu unserem Camp. Es waren übrigens fünf Personen in zwei getrennten Häuschen (Namibia Ausreise / Südafrika Parkverwaltung / Südafrika Polizei) beteiligt und vier Eintragungen in diversen Listen, ein Formular pro Person (das identische, das wir schon im Flughafen ausgefüllt hatten), zwei Stempel pro Pass, die Eintragungen des Autokennzeichens, der vier Reisepassnummern in drei Listen und pro Person zwei Stempel erforderlich. Elisabeth zitiert aus dem Werbeflyer des Parks: "Passports are not required for entry unless departure is planned through a gate in another country." und wir lachten alle einmal herzlich. Danach durften wir dann 'schon' weiter. Der Polizist kam sich übrigens nicht nur sehr wichtig, sondern auch sehr grosszügig vor, weil er unser Auto weder auf Feuerholz noch auf Feuerwaffen durchsucht hat.
KTP-Karte (abgeleitet von www.bwana.de) |
Die Zelthäuser haben Außenwände aus einer Art LKW-Plane und sind nur für Selbstversorger ausgestattet, aber immerhin mit Solarstrom (einige Lampen und ein Kühlschrank, keine Steckdosen) und Gasversorgung (Herd) ausgestattet. Es gibt jeweils ein eigenes Badezimmer mit Dusche und einer tollen Veranda mit Grill und Blick auf ein Wasserloch.
Wir hatten noch Zeit, eine erst Fahrt zu ein paar Wasserlöchern der Umgebung zu machen und freuten uns besonders über einen Caracal (leider zu schnell für ein gutes Foto), eine große Eule (auch keine tollen Fotos), eine Riesentrappe und einige Giraffen.
Zurück im Häuschen hieß es aber erstmals: Braaien. Braai ist das südafrikanische Grillen. Erst brennt man einen Riesenhaufen Feuerholz ab (im Park gekauft, Einfuhr war bekanntlich verboten) und wenn der dann auf eine Gluthaufen zusammengesackt ist, wird gegrillt. Als ungeduldige Deutsche haben wir einen Sack Briketts und verwenden das Feuerholz nur zum Teil als Anzünder. Während des Sonnenuntergangs zeigten sich unten im gut zu überblickenden Tal plötzlich eine paar Giraffen. Es war schon recht duster, aber das Beweisfoto zeigt, dass aus dem Paar immer mehr wurden.
Die Gruppe kam langsam und vorsichtig den gegenüberliegenden Hügel herunter und nähert sich unserem Wasserloch.
Drei Kameras klicken, aber das Licht ist schon extrem schlecht, so dass hier eher Beweisfotos als Kalenderqualität entsteht.
Insgesamt 18 (!) Giraffen kamen in einer halben Stunde vorbei und vertrieben uns die Zeit, bis der Grill einsatzbereit war. Unser erster Grillabend wird mit herrlich zartem Oryx-Filet bestritten. Wir sitzen zum Essen allerdings bereits in unserem Küchen-Anbau, draußen wird es zu frisch.
Die bestellten vakuumierten Fleischportionen werden gesichtet. |
das Häuschen mit eingezäuntem Parkplatz |
das Küchenhäuschen außen
und innen |
Gefahren sind wir heute von der Teufelskrallen Lodge zum Kalahari Tented Camp im KTP (429 km, Netto-Fahrzeit 6:25 h):
Der Esel müsste mal zum Frisör! ;-)
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